11 neue Wanderführerinnen und Wanderführer im Remstal ausgebildet

Der Deutsche Wandertag 2022 im Remstal wirft seine Schatten voraus: Im „Wandertal“ haben gerade elf Frauen und Männer ihre Ausbildung zur Wanderführerin und zum Wanderführer beendet. 80 Unterrichtsstunden inklusive Abschlusslehrgang liegen hinter ihnen. Jetzt freuen sie sich auf ihren Einsatz beim Wandertag.

„Seit der Wanderführerausbildung gehe ich mit einem ganz anderen Blick durch die Landschaft.“ „Ich freue mich darauf, meinen Mitwanderern zeigen zu können, was es überall Schönes zu entdecken gibt.“ Und: „Natürlich sind wir beim Deutschen Wandertag 2022 mit dabei!“ Glücklich und motiviert haben elf Frauen und Männer ihre Wanderführerausbildung im Remstal beendet. Sieben von ihnen sind Einheimische und deshalb besonders motiviert, den vielen Besucherinnen und Besuchern des Wandertags nächstes Jahr ihre Heimat zeigen zu dürfen.

Intensiver Lehrgang mit vielen Unterrichtseinheiten

Eine Wanderführerausbildung umfasst 80 Unterrichtsstunden. Diese finden normalerweise als Kompaktkurs oder an jeweils vier aufeinander aufbauenden Wochenenden statt. Dazu kommt ein Abschlusslehrgang mit Prüfung. Voraussetzung für diese ist der Nachweis einer neunstündigen Erste-Hilfe-Ausbildung, die nicht länger als 3 Jahre zurückliegt. Wegen Corona mussten viele Einheiten in diesem Jahr online stattfinden. An zwei Wochenenden konnten sich die Teilnehmenden dann aber persönlich kennenlernen.

Mehr als Kartenkunde

Beim Abschlusslehrgang Ende Juli im Wental mussten die Prüflinge dann in einer theoretischen und praktischen Übung zeigen, was sie gelernt haben. Dazu gehört Kartenkunde und Orientierung, erlebnispädagogisches Wissen, aber auch viele Kenntnisse über Geologie, Landschaftskunde, Ökologie und Baustiele in der Region. Außerdem geht es darum, sozial kompetent mit der Stimmung in einer Gruppe umzugehen und darüber hinaus für ein gutes Miteinander zu sorgen. Auch die versicherungsrechtliche Themen und Marketing stehen auf dem Programm. Mit bestandener Prüfung erhalten die Teilnehmenden der Ausbildung das Wanderführerzertifikat und den Wanderführerausweis des Deutschen Wanderverbands.

Qualität der Ausbildung zeigt sich in Quaität der Wanderungen!

„Uns ist es sehr wichtig, dass unsere Wanderführerinnen und Wanderführer eine vielseitige und solide Ausbildung erhalten“, erklärt Karin Kunz, Wanderreferentin des Schwäbischen Albvereins. „So können wir eine hohe Qualität bei unseren geführten Gruppenwanderungen garantieren.“  Teilnehmende bekämen so professionell organisierte und abwechslungsreiche Touren zu den schönsten Ecken des Vereinsgebiets geboten.

 

Walk & Swim im Welzheimer Wald

Wandern und Schwimmen ist ein neues Angebot des Schwäbischen Albvereins im Schwäbisch-Fränkischen Wald. Nach einigen Kilometern Wandern durch lauschige Wälder geht es zum Abkühlen in den See, danach eine weitere Wanderetappe mit einer weiteren Schwimmeinlage und Auslaufen zum Schluss.

Premiere des ersten „Walk & Swim“ ist beim Tag des Wandern am 17. September in der Nähe von Welzheim. Und auch beim 121. Deutschen Wandertag 2022 im Remstal steht das Angebot auf dem Programm.

Beim Vorabtest Mitte Juli hätte das Wetter zwar besser sein können – 20 Grad, trüb und feucht. Aber Steffen Albrecht, Familienreferent des Schwäbischen Albvereins, und Mit-Initiator Martin Tschepe machen sich begleitet von Thomas Bernlöhr, Bürgermeister von Welzheim, Richard Sigel, Landrat des Rems-Murr-Kreises und die Schwäbische Waldfee Leonie Treml dennoch auf den Weg.

Die Kleingruppe startet auf einem Parkplatz am Welzheimer Ortsrand. 16 Kilometer lang ist die Route insgesamt. Zunächst geht es durch den Wald, zwar etwas ab vom geplanten Pfad, aber die Richtung stimmt. Nach gut einer Stunde ist das erste Ziel erreicht: der Ebnisee ist ein sogenannter Schwellenweiher, angelegt im 18. Jahrhundert für die Flößerei. Hier verabschieden sich Sigel und Treml. Bürgermeister Bernlöhr möchte die Tour bis zum Ende mitmachen. Jetzt heißt es Badehose anziehen, Wanderklamotten in die wasserdichten Rucksack-Boje einpacken und rein ins Wasser. Die Bojen ziehen die Schwimmer bei der Seequerung hinter sich her.

Nach der Schwimmeinlage das ganze rückwärts: Abtrocknen, umziehen, Schwimmsachen in die Boje und ein paar Kalorien tanken. Und weiter geht es in Richtung des Aichstruter Stausees, der etwas kälter ist als der Ebnisee. Zum Glück ist den Wanderen beim Laufen wieder richtig warm geworden. Nach einer weiteren Schwimmeinlage geht es zurück nach Welzheim – mit einer gemütlichen Einkehr zum Abschluss.

Weitere Infos zum Walk & Swim gibt es bei Familienreferent Steffen Albrecht, s.albrecht@schwaebischer-albverein.de.

40. Geburtstag des Hauses der Volkskunst

Geburtstags-Livestream verpasst? Das gesamt Jubiläumsprogramm noch einmal auf Youtube anschauen. Viel Spaß dabei!

Programm „Tradition ist die Weitergabe des Feuers – nicht die Bewahrung der Asche“

Es spielen die Jugendmusik aus dem Haus der Volkskunst, die Dazmusig Ällaweil, die Hirtenmusikgruppe Wacholderklang sowie das Duo Cassard. Dazu kommen Zuspielfilme unter anderem über die Geschichte des Hauses der Volkskunst und das Schwäbische Kulturarchiv sowie internationale Grüße von Partnergruppen aus Frankreich, Griechenland, Spanien und Kroatien. Das Programm zusammengestellt hat Manfred Stingel, Vorstand der Volkstanzgruppe Frommern Schwäbischer Albverein und Vorsitzender des Kulturrats des Schwäbischen Albvereins.

Danzbar und Chörle

Die Musikgruppe Danzbar tanzbare schwäbische Weisen. Dazu singt das Männer-Chörle Verantwortlich für das Programm ist Jörg Neubert von Danzbar.

Programm und Informationen zu allen Gruppen


40 Jahre schwäbische Kultur im ehemaligen Dürrwanger Rathaus

Das Haus der Volkskunst hat seinen Sitz im ehemaligen Dürrwanger Rathaus und dem Jetterhaus – beides denkmalgeschützte Bauerhäuser, die so vor dem Abriss bewahrt wurden. Mehr als 20.000 Stunden Eigenleistungen haben die Mitglieder des Schwäbischen Albvereins Frommern Dürrwangen oder Schwäbischer Albverein Volkstanzgruppe Frommern in den Umbau und die Sanierung der Gebäude gesteckt.

Die Finanzierung des Projekts lag in der Verantwortung der Ortsgruppe. Dazu kamen eine finanzielle Förderung der Stadt Balingen und des Landes Baden-Württemberg, Gelder der Stiftung Jugendbriefmarke sowie viele Spenden von weiteren Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins und durch Einzelpersonen. Entstanden ist so ein Zentrum für Schwäbische Kultur mit Platz für Seminare und Übernachtungen. Die Gebäude beheimaten das Schwäbische Kulturarchiv, ein Möbelmuseum, das Europäisches Hirtenhornzentrum, ein Dudelsackzentrum sowie die Musikinstrumentenwerkstatt Tibor Ehrlers.

Broschüre zur Geschichte des Hauses der Volkskunst

Gesund bleiben bei Gruppenwanderungen

Wandern in der Gruppe ist bei einer Inzidenz von unter 35 wieder uneingeschränkt möglich. Damit wir alle gesund bleiben, empfielt der Schwäbische Albverein eine maximale Gruppengröße von 25 Wanderern. Außerdem werden weiterhin die Teilnehmerdaten für eine mögliche Kontaktverfolgung erhoben.

Auf der Grundlage der aktuellen Corona-Verordnung des Landes vom 28. Juni des Landes sind Wanderungen bei einer Inzidenz von unter 35 wieder ohne Einschränkungen möglich. Grundsätzlich gilt jedoch: Nicht alles, was erlaubt ist, sollte auch ausgereizt werden, damit nicht im Herbst wieder massive Einschränkungen drohen.

Deshalb folgt der Schwäbische Albverein bei seinen organisierten Gruppenwanderungen folgenden Regeln:

  • Die Teilnehmer*innen müssen sich anmelden. Der Wanderführer oder die Wanderführerin führt eine Teilnehmerliste mit den Kontaktdaten, um eine mögliche Kontaktverfolgung im Infektionsfall zu gewährleisten.
  • Die Teilnehmer*innenzahl ist – so unsere Empfehlung – auf 25 zu begrenzt

 

Bei Inzidenz über 35 gilt die „3-G-Regel“, d.h. es können nur Wanderer mit tagesaktuellem negativen Test, nachweislich genesene oder voll geimpfte Personen teilnehmen.

Lesen Sie Details dazu in unserem aktuellen Hygienekonzept für Gruppenwanderungen.

Kurzfristige Änderungen an der Rechtslage sind jederzeit möglich. Bitte beachten Sie deshalb die jeweils gültige und rechtsverbindliche Fassung der Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg.

Stand: 29. Juni 2021

Neue Wanderplattform online

Mit seiner neuen Wander-Plattform https://wandertipps.albverein.net möchte der Schwäbische Albverein einen Schatz heben – nämlich die vielen Wegbeschreibungen und Tourentipps unserer zertifitizierten Wanderführerinnen und Wanderführer. Ansprechend aufgearbeitet, finden Wanderer und Naturfreunde hier eine Vielzahl von abwechslungsreiche Wandertouren zum Nachwandern.

Die Wandertipps können nach Schwierigkeitsgrad, Familientauglichkeit, ÖPNV-Anbindung und Einkehrmöglichkeiten sowie Rund- und Streckenwanderungen selektiert werden. Dazu gibt es eine detaillierte Wegbeschreibung, eine Kartenansicht, ein Höhenprofil, Fotos von Touren-Highlights sowie Informationen über Natur, Geschichte und Heimatkunde der Wandergegend. Des Weiteren wird ein einen GPX-Track zum Download bereitgestellt, so dass sich auch ungeübte Wanderer sicher an ihr Ziel navigieren können.

„Die Ortskenntnis unserer zertifizierten Wanderführerinnen und Wanderführer sowie ihr Wissen um die Geschichte und Heimatkunde in ihrer Region ist eine große Stärke des Schwäbischen Albvereins“, betont Albvereinspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß. So entstehen Wandertouren, bei denen Wanderer und Naturfreunde die schönsten Ecken im Vereinsgebiet auch abseits der touristischen Hotspots kennenlernen.

Wanderführerinnen und Wanderführer werden namentlich vorgestellt und können als Tourguides auch für Gruppenwanderungen angefragt werden. Die Wanderplattform soll laufend ergänzt und langfristig zu einem umfangreichen Tourenarchiv des Schwäbischen Albvereins ausgebaut werden.

Naturerlebnis und Naturschutz vereinbaren

Alle Welt zieht es in die Natur. Wohin auch sonst? Wegen Corona sind viele Freizeitaktivitäten ja gerade nicht möglich. Der Schwäbische Albverein sieht den Trend zum Wandern und Naturerleben grundsätzlich sehr positiv. Aber er hat auch seine Schattenseiten, berichtet Sylvia Metz, Mitglied im Arbeitskreis Naturschutz des Schwäbischen Albvereins und Mitarbeiterin im Referat Natur- und Landschaftspflege beim Regierungspräsidium Tübingen im Interview.

Viele Leute zieht es während der Corona-Pandemie in die Natur. Wie finden Sie das?
Ich finde das gut. Es ist schön, wenn die Menschen die Natur entdecken und kennenlernen. Gut für die Gesundheit ist es außerdem. Die Kehrseite ist halt, dass es zunehmend zu Nutzungskonflikten kommt. Gerade in Naturschutzgebieten, die den Zweck haben vorrangig Pflanzen und Tiere zu schützen.

Wie sehen die Probleme konkret aus?
Ich spreche jetzt ausdrücklich über Naturschutzgebiete. In fast allen herrscht ein Wegegebot. D.h. die Menschen sollen auf den Wegen bleiben und nicht abseits davon unterwegs sein. Damit möchte man der empfindlichen Tier- und Pflanzenwelt Ruhe gönnen. Während der Brut- und Aufzuchtzeit sind viele Vögel sehr empfindlich, was Störungen durch Wanderer, Radfahrer und vor allem auch durch Hunde angeht. Dann verlassen sie ihre Nester, die Eier kühlen aus oder die Jungvögel werden verlassen. Die Heidelerche ist so ein sensibles Tier. Ein weiteres Beispiel sind die vielen kleinen Trampelpfade, die entstehen, wenn viele Leute abseits der Wege unterwegs sind, oder Wege verbreitern sich. Dann leidet die Vegetation in empfindlichen Ökosystemen. Dann gibt es auch die Fotografen, die für die Sozialen Medien gerne das perfekte Bild von den Blümchen machen möchten und rundherum alles platt treten.

Und dann natürlich der Müll, der überall herumliegt.
Noch schlimmer sind die Hinterlassenschaften aufgrund unseres natürlichen Bedürfnisses. Das ist ein Riesenproblem an manchen Orten. Dazu kommt das Lagern und Picknicken. Das ist meiner Beobachtung nach ein großer Trend, und zwar nicht nur, weil die Gastronomie wegen Corona geschlossen hat. Es ist ja auch schön, sich an einem idyllischen Fleckchen niederzulassen und zu vespern. Aber in den Naturschutzgebieten bitte nur auf den Bänken oder Rastplätzen. Und diese stehen ja oft an besonders schönen Stellen.

Haben sich Probleme durch Corona verschärf?
Ja, deutlich. Einfach durch die schiere Menge an Menschen, die in der Natur unterwegs ist. Meine Hoffnung ist, dass sich das wieder entspannt, wenn auch andere Freizeitaktivitäten wieder möglich sind. Mein Eindruck ist, dass unter den Ausflüglern viele Wander-Neulinge oder „Outdoor-Einsteiger“ sind. Ich bin überzeugt, die meisten wollen gar nicht unsensibel sein oder Schaden anrichten. Es fehlt oft an Wissen über das angemessene Verhalten in der Natur.



Verschärft der Trend zu touristischen Rundwanderwegen die Situation?
Das ist in der Tat so. Gerade jetzt, wo wegen Corona so viele Menschen die Premium- oder Qualitätswege nutzen, wird in vielen Gemeinden deutlich, dass es eigentlich eine begleitende Infrastruktur braucht. Die Menschen müssen halt irgendwo parken und zur Toilette geben. Aber da gibt es keine Patentlösung. Man muss vor Ort nach Lösungen suchen, die auch den Naturschutz berücksichtigen.

Man sieht immer wieder tiefe Furchen in den Wegen und im Waldboden bedingt durch forstwirtschaftliche Aktivitäten. Wie erklärt man den Menschen, dass der Harvester bzw. Holzvollernter durch den Wald fahren darf, man selber aber auf den Wegen bleiben soll?
Wenn wir uns draußen bewegen, befinden wir uns meist in einer bewirtschafteten Landschaft. Und zur Bewirtschaftung gehören bestimmte Dinge dazu. Im Wald ist das ein System von Rückegassen für den Forstbetrieb und seine Harvester. Andere Bereiche bleiben dafür außen vor. Im Unterschied zum Freizeitsportler, zum Wanderer und Mountainbiker, ist der Harvester nicht dauernd unterwegs. Er fährt einmal durch, dann ist viele Jahre wieder Ruhe. Die Fahrspuren dienen oft sogar der einen oder anderen geschützten Art als Lebensraum, wie etwa der Gelbbauchunke. Ähnlich könnte man auch bei Wiesen argumentieren. Warum darf der Landwirt die Orchideenwiese mähen, aber ich darf die geschützten Pflanzen nicht pflücken? Aber ohne die Mahd würde die Wiese verbuschen, die Pflanzen kommen mit den Mähterminen klar. Auch viele Naturschutzgebiete sind landwirtschaftlich genutzt. Besonders die herkömmliche, extensive Nutzung ist nötig zur Erhaltung ihrer Schutzwürdigkeit, etwa bei Magerwiesen oder Wacholderheiden. Diese Nutzung wird durch die Naturschutzgebiets-Verordnungen geregelt und oft durch Förderprogramme unterstützt. Unsere Landschaft ist kein Park für Freizeitgestaltung, das sollte man sich immer wieder mal vor Augen halten.


Pressemitteilung des Schwäbischen Albvereins vom 18. Mai 2021: Naturschutzgebiete unter Druck


In Stuttgart wird an einem Freizeitkonzept für den Wald gearbeitet, um verschiedene Nutzungsinteressen miteinander zu versöhnen. Was halten Sie aus Sicht des Naturschutzes davon?
Grundsätzlich denke ich, dass es wichtig ist, an konkreten Beispielen Interessen abzuwägen und Lösungen auszutüfteln. Wir leben nun mal in einer Landschaft, in der verschiedene Nutzungsinteressen aufeinandertreffen. Da müssen alle mit ins Boot. Im Sinne des Naturschutzes ist es wichtig, gerade die geschützten Tiere und Pflanzen noch stärker in den Blick zu nehmen. Mir geht es nicht um eine Fundamentalgegnerschaft, aber die schutzbedürftige Natur braucht eine starke Stimme, weil sie nicht selber sprechen kann.

Kann es eine Lösung sein, besonders sensible Gebiete ganz zu sperren?
Etwa wenn dort Arten leben, die es ansonsten in Baden-Württemberg nicht mehr gibt.
Das ist bei uns eher die Ausnahme, ist aber manchmal während der Vogelbrutzeit oder in winterlichen Ruhezeiten nötig. In Heidelerchen-Brutgebieten stellen wir beispielsweise Hinweistafeln auf. Im Bereich Tübingen hat das Landratsamt bestimmte Wege zur Brutsaison der Kiebitze gesperrt. Im Schwarzwald gibt es Ruhezonen für das Auerhuhn. Aber das braucht dann schon eine konkrete Begründung. Grundsätzlich haben wir natürlich auch das Problem, dass man so eine Sperrung auch überwachen müsste. Aber da fehlt oft das Personal. Umso wichtiger ist es, die Leute zu informieren und an die Eigenverantwortung zu appellieren.

Wie kann so eine Information aussehen?
Ganz wichtig ist die Arbeit der Verbände und gesellschaftlichen Gruppen, wie des Schwäbischen Albvereins oder anderer Naturschutzverbände, die aufklären und deren Ehrenamtliche aktiv im Naturschutzdienst, etwa. als Naturschutzwarte, mitarbeiten. Auch dass Gemeinden zunehmend an Hotspots aktiv werden, ist wichtig. Ein Beispiel ist der Uracher Wasserfall, wo derzeit neue Schilder den Weg weisen. Durch die vielen Pfade war einfach nicht mehr klar, wo der Weg verläuft. Die Naturschutzzentren sind ganz wichtig, mit ihren Führungen und Ausstellungen. Gerne würden wir auch das Rangersystem ausweiten. Ranger gibt es im Donautal, im Biosphärengebiet Schwäbische Alb oder im Schwarzwald. Diese können die Leute direkt ansprechen und sie informieren. Regeln und Verbote sind nötig, aber sie sollen verständlich und nachvollziehbar sein. Wir wollen gern an die Einsicht und die Eigenverantwortung der Menschen appellieren und mit Information und Aufklärung dazu beitragen.

Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) bietet umfassende Informationen und Karten zu Schutzgebieten im Land unter https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/.

Zusammenhalt und politische Unterstützung gefordert

Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß, Präsident des Deutschen Wanderverbandes (DWV) und des Schwäbischen Albvereins, freut sich darüber, dass das Vereinsleben in den Wandervereinen nach Monaten des Pandemie-bedingten Stillstandes wieder an Fahrt aufnimmt. Er fordert von der Politik, das ehrenamtliche Engagement nun stärker zu unterstützen.

„Trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nutzen viele Wandervereine den deutschlandweiten Tag des Wanderns am 14. Mai, um ein Zeichen für aktives und lebendiges Vereinsleben zu setzen“, erklärt Rauchfuß. Dass dabei die jeweils gültigen Corona-Regeln eingehalten werden, sei selbstverständlich. Rauchfuß sagt, dass der Termin vielerorts eine gute Gelegenheit sei, sich über die Arbeit in den Vereinen zu informieren.

Auch wenn der Deutsche Wanderverband die offiziellen Veranstaltungen zum Tag des Wanderns Corona-bedingt vom 14. Mai auf den 17. September verschoben hat, gibt es in den Wandervereinen am 14. Mai eine Reihe von Initiativen.

Die Ortsgruppe Mehrstetten des Schwäbischen Albvereins etwa veranstaltet in Kooperation mit der örtlichen Sparkasse eine digitale Spendenwanderung. Die Ortsgruppe Bitz hat einen Witzeweg eingerichtet, weitere Ortsgruppen planen Naturschutzaktionen, Aktivitäten für Familien und bieten Wandertipps an. Auch viele andere Wandervereine sind am 14. Mai besonders aktiv: Mitglieder des  Rhönklub Mellrichstadt etwa werden mit einem Info-Stand auf dem Mellrichstädter Marktplatz präsent sein und interessierten Bürger*innen von ihren Vereinsaktivitäten berichten. Der Sollingverein bietet für Mitglieder das DWV-Gesundheitswandern© an.

„Es zeigt sich: Auch mit Abstand und nötigen Hygienevorkehrungen ist ein Re-Start der Vereinsaktivitäten möglich“, so Rauchfuß, der den 14. Mai – Tag des Wanderns auch zum Anlass nimmt, um für den Zusammenhalt in den Vereinen zu werben: „Es freut mich, dass die Corona-Impfkampagne nun Fahrt aufgenommen hat. Zugleich sollte niemand von Vereinsleben ausgeschlossen werden, nur weil sie oder er noch auf seinen Impftermin wartet.“ Gerade jetzt sei es wichtig, zusammenzuhalten und die hoffentlich letzte Phase der Pandemie zu meistern.

Ehrenamt muss auch seitens der Politik gestärkt werden!

Hans-Ulrich Rauchfuß ist froh, dass das Engagement in den Vereinen nun wieder stärker sichtbar werde. Zwar seien die Leistungen der Vereine etwa in Form der Wanderinfrastruktui mmer sichtbar gewesenr. Ohne diese wäre es vielen Menschen besonders während der Lockdowns nicht möglich gewesen, sich etwas Abwechslung zu verschaffen. „Auf der anderen Seite hat die Pandemie viele Aktivitäten gelähmt.“ Umso wichtiger sei es jetzt, das ehrenamtliche Engagement auch seitens der Politik zu stärken. Rauchfuß: „Ein gutes Zeichen wäre jetzt zum Beispiel, die versicherungstechnischen und rechtlichen Rahmenbedingungen an die Bedürfnisse unserer Vereine anzupassen. Sie werden immer noch ebenso behandelt wie große internationale Konzerne. Das können unsere Vereine nicht leisten.

Zentrale Veranstaltung im September

Die offiziellen Veranstaltungen zum Tag des Wanderns hatte Deutsche Wanderverband schon vor Monaten wegen der unsicheren Corona-Situation auf den 17. September verschoben. Unabhängig von dieser Verschiebung ist Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Schirmherrschaft des diesjährigen Tages des Wanderns. Er will bei der Zentralveranstaltung in Klingenthal in Sachsen im September dabei sein. Ausgerichtet wird die Veranstaltung vom Verband Vogtländischer Gebirgs- und Wandervereine.

Hohe Ansprüche an Qualität der Wanderwege

Thema Wanderwege Artikel 1 von 1

Aufgabe: „Leite einen Wanderweg mit möglichst wenig Schildern so, dass sich kein Wanderer verläuft.“ Nach dieser Maxime arbeiten die Wegewarte des Schwäbischen Albvereins. Ihr Einsatz garantiert ein gepflegtes Wegenetz – im Jahr 2020 erbrachten 650 Ehrenamtliche fast 28.000 Arbeitsstunden in der Wegearbeit.

„Das ehrenamtliche Engagement unserer Wegewarte verdient größte Anerkennung“, betont Albvereinspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß. „Sie sorgen durch ihre Arbeit dafür, dass Wanderern ein abwechslungsreiches Wegenetz zur Verfügung steht und gerade auch Neueinsteiger, die in Zeiten der Pandemie das Wandern für sich entdeckt haben, sicher an ihr Ziel kommen.“

Wandern gehört gerade während der Corona-Pandemie zu den liebsten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen. Zwischen Taubertal und Bodensee steht Wanderern das beschilderte Wegenetz des Schwäbischen Albvereins für ihre Touren zur Verfügung. Es umfasst derzeit knapp 19.000 Kilometer.Jeder Wanderweg wird mehrmals im Jahr abgelaufen, freigehalten, seine Beschilderung überprüft und bei Bedarf erneuert.

Markierungen genauer als vor 20 Jahren

Michael Burkhardt, der als Hauptfachwart für Wege im nördlichen Teil des Vereinsgebiets zuständig ist, berichtet, dass die Ansprüche an Wanderwege in den vergangenen Jahren stark gestiegen seien. Es gebe viel mehr Rundwege und touristische Routen. Dem hat auch der Schwäbische Albverein Rechnung getragen. „Unsere Markierungen sind heute viel besser und genauer als noch vor 20 Jahren“, so Burkhardt. So gebe es zum Beispiel mehr Wegzeiger, die Entfernungen anzeigten.

Einheitliche Beschilderung statt Schilder-Wildwuchs

Den Schilderwald, der sich gerade an touristischen Hotspots aufgrund vieler touristischer Rundwanderwege der Kommunen entwickelt habe, sieht Michael Burkhardt kritisch. Um eine Einheitlichkeit bei der Beschilderung zu gewährleisten, gibt es das Beschilderungskonzept Schwäbische Alb. Der Schwäbische Albverein hat das Konzept übernommen und für den Verein überarbeitet – mit dem Ziel, alle touristischen Wanderwege und das Wegenetz des Schwäbischen Albvereins zu integrieren. In den vergangenen Jahren ist das Konzept in weiten Teilen des Vereinsgebiets schrittweise gemeinsam mit touristischen Partnern umgesetzt worden.

Online-Schulungen für Wegepaten

Gerhard Stolz, Hauptfachwart für Wege im südlichen Vereinsgebiet, berichtet von verstärktem Interesse an der Wegearbeit. „Unser Wegepaten-Aufruf vom Herbst 2020 war ein voller Erfolg“, so Stolz. Mehr als 120 Interessierte hätten sich gemeldet, um bei der Wegpflege mitzuarbeiten. Diese seien Corona-bedingt bisher online in der Theorie geschult worden, eine praktische Einweisung soll in den Sommermonaten folgen. Wegepaten sollen Lücken bei der Versorgung der Wege durch die Wegewarte der Ortsgruppen füllen und die Pflege von Wegeabschnitten übernehmen.

Wanderer danken Wegewarten

Das große Interesse an der Wegearbeit führen beide Hauptwegwarte auch auf die Corona-Pandemie zurück. Viele Menschen hätten das Wandern für sich entdeckt und erkennen, wie wichtig gut markierte Wanderwege dafür sind. „Wir werden derzeit häufig angesprochen, wenn wir draußen unterwegs sind“, berichten beide übereinstimmend. Viele Ehrenamtlichen trügen bei ihrer Arbeit die Wegewarts-Westen des Schwäbischen Albvereins und seien so als Wegewarte erkennbar. „Viele Leute bedanken sich für unsere Arbeit. Diese Anerkennung freut uns sehr!“

Infos zum Beschilderungskonzept Schwäbische Alb

 

Der Schwäbische Albverein als Solidargemeinschaft

Damit wir unsere Wanderheime und Türme weiterhin für Gäste offen und attraktiv halten kann, brauchen wir Ihre Mithilfe! Es stehen verschiedene Baumaßnahmen an. Wir bitten deshalb um Ihre Spende.

Die Corona-Pandemie stellt uns alle vor große Herausforderungen. Gastronomie und Hotellerie sind erneut geschlossen, Veranstaltungen abgesagt, Kontakte auf ein Minimum reduziert. Auch unsere Wanderheime und Türme sind davon betroffen. Einnahmen für Pächter, Ortsgruppen und Betreuungsvereine sind weggebrochen.

Mit viel Phantasie und großer Mühe wurde nach Einkommensmöglichkeiten gesucht, etwa Essen zum Mitnehmen angeboten. Dennoch sind die Verluste groß. Der Schwäbische Albverein tut alles, um seinen Pächtern entgegenzukommen, hat Pachten gestundet und sucht nach weiteren Möglichkeiten zu helfen.

Doch auch wir als Schwäbischer Albverein e. V. mit über 130 Jahren Bestand haben durch die Krise große finanzielle Einbußen. Auch gehen die Mitgliederzahlen weiter zurück. In dieser schweren Zeit heißt es zusammenrücken, sich gegenseitig helfen und unterstützen.

Wir müssen alle zusammenstehen – WIR, der Schwäbische Albverein, als große Solidargemeinschaft. Das WIR ist jetzt das was zählt!

Damit der Schwäbische Albverein die Wanderheime und Türme weiterhin für Gäste offen und attraktiv halten kann, brauchen wir Ihre Mithilfe! Es stehen verschiedene Baumaßnahmen an: So müssen unter anderem die Fassaden des Schönbergturms in Pfullingen und der Hohen Warte in St. Johann saniert werden. An der Bolbergschutzhütte in Willmandingen gibt es einiges zu reparieren. Im Franz-Keller-Haus muss der Eingangsbereich saniert werden und im Pfannentalhaus wird eine neue Heizung benötigt. Das Roßberghaus erhält außerdem eine Komplettsanierung (Innenraum, Kühltheke etc.), damit noch in diesem Jahr ein neuer Pächter starten kann.

Helfen Sie mit, unsere Wanderheime und Türme in Schuss zu halten! Unterstützen Sie uns jetzt mit Ihrer Spende.

Spendenkonto: IBAN DE03 6005 0101 0002 8260 00
Stichwort »SAV als Solidargemeinschaft«

Stemm den Ast – Armkraft pur

Wozu ins Fitness-Studio gehen. Kraftübungen lassen sich auch wunderbar in Wanderungen einbauen. Zum Beispiel den „Bizeps Curl“. Wanderführerin und Fitnesstrainerin Jasmin Hölle zeigt, wie es geht.

Machen Sie es wie die Kinder beim Wandern und suchen Sie sich als erstes einen dicken Ast oder einen kleinen Stamm. Wichtig dabei: Kein Holz von einer Holzbeig nehmen. 😉 Je schwerer der Ast, desto schwieriger die Übung.

Und los geht’s: Stellen Sie sich in einen aufrechten Stand. Den Blick richten Sie geradeaus, die Schulterblätter lassen Sie entspannt in die Hosentaschen rutschen. Den Ast halten Sie in beiden Händen etwa schulterbreit vor dem Körper. Dabei zeigen die Handinnenflächen nach oben.

Jetzt bewegen Sie den Ast vor dem Körper. um den kompletten Bewegungsradius des Bizeps zu nutzen, beginnen wir mit nach unten gestreckten Armen, führen das Gewicht dann maximal nach oben Richtung Brust und dann langsam wieder zurück nach unten. Die Ellenbogen fixieren Sie dabei dabei eng am Oberkörper. Der Rumpf bleibt schön fest, die Knie leicht gebeugt.

Der Ast wird zu schwer? Dann legen Sie zwischendurch ruhig ein Päuschen ein, bevor Sie den nächsten Satz beginnen.

Viel Spaß beim Training!


Weitere Fitness- und Achtsamkeitsübungen für Ihr persönliches Wander-Trainings-Programm