Auch in Corona-Zeiten möglich: Kilometersammeln für das Wanderabzeichen

Kilometersammeln für das Deutsche Wanderabzeichen ist nun auch bei Wanderungen allein, zu zweit oder in der Familie möglich. Diese Sonderregelung gilt zunächst bis zum 30. Juni 2020.

Wandern ist gesund. Bewegung draußen fördert die Fitness und träg zum psychischen Wohlbefinden bei. Als Anreiz, im Rahmen von Gruppenwanderungen Deutschland zu erkunden, gibt der Deutschen Wanderverbands (DWV) das Deutsche Wanderabzeichen heraus. Was aber nun tun, in Corona-Zeiten – wenn Gruppenwanderungen verboten sind?

Mit einer Sonderregel macht es der DWV nun möglich, auch bei Wanderungen allein, zu zweit oder in der Familie Kilometer für das Deutsche Wanderabzeichen zu sammeln. Diese Regel gilt vom 1. März bis zunächst 30. Juni 2020. Gewertet werden können bis zu 20 km pro Monat, das gilt für Erwachsene, Jugendliche und Kinder.

Drucken Sie das Extrablatt aus. Tragen Sie Ihre Wanderungen ein und geben Sie ihn mit dem Wander-Fitness-Pass am Ende des Jahres bei uns in der Hauptgeschäftsstelle ab.

Viel Spaß beim Wandern und Kilometersammeln. Bleiben Sie gesund!

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Naturschutzfonds: Ausschreibungsfrist verlängert bis 1. Juli

Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg hat die Ausschreibungsfrist für ihre Projektförderung für 2021 verlängert. Verbände, Hochschulen, Kommunen, Privatpersonen oder Vereine – auch die Ortsgruppen und Gaue des Schwäbischen Albvereins – können nun bis zum 1. Juli Anträge einreichen. Zudem können Fördergelder aus Ersatzzahlungen beantragt werden.

 

Die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg startet ihre Projektförderung für 2021. Unter dem Motto „Wir fördern Vielfalt“ investiert die Stiftung in Projekte, die zur Stärkung der biologischen Vielfalt beitragen. „Auch die Ortsgruppen und Gaue des Schwäbischen Albvereins sind aufgerufen, sich mit Ideen für Naturschutzprojekte an den Fonds zu wenden“, erklärt Katharina Heine, Naturschutzreferentin des Vereins.

„Umweltbildung, Artenschutz oder Forschung – wir freuen uns auf innovative Vorschläge, die dem Naturschutz und dem Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen zugutekommen“, betonte Umweltminister Franz Untersteller zu Beginn der Ausschreibung. Möglich ist eine Förderung von bis zu vier Jahren, Die Gesamtkosten des Projekts darf 5.000 Euro nicht unterschreiben. Förderanträge können bis zum 1. Juli eingereicht werden.

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, Projekte über Ersatzzahlungen finanzieren zu lassen. Ersatzzahlungen müssen diejenigen Kommunen oder Landkreise usw. leisten, die aufgrund von Infrastrukturmaßnahmen in die Natur eingreifen und diesen Eingriff nicht durch eigene Naturschutzmaßnahmen kompensieren können. Für Projekte aus Ersatzzahlungen ist die Antragsfrist der 1. Juli 2020. Diese Anträge müssen über die Referate 56 der Regierungspräsidien gestellt werden.

Weitere Informationen sowie Bewerbungsunterlagen finden Sie unter www.stiftung-naturschutz.landbw.de/ausschreibung.

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Langeweile zu Hause? Nicht mit uns! Familienaktionen in Zeiten der Kontaktsperre

Alle Brettspiele gespielt? Die Bilderbücher können auch schon alle auswendig? Und die Malsachen rufen auch nur noch ein müdes Gähnen bei den Kindern hervor? Bei der Albvereinsfamilie gibt es Abhilfe.

Zweimal pro Woche werden bieten wir Familien mit Kindern in der nächsten Zeit neue Ideen für drinnen und draußen. Basteln mit Naturmaterialien, Fühl- und Klangerlebnisse im Wald oder Bewegungsspiele im Freien – für jeden ist etwas dabei.

Klickt rein und macht mit!

Und wer den neuesten Post direkt ins E-Mail-Postfach bekommen möchte, kann sich für unseren Familien-Newsletter anmelden: Einfach an sbeier@schwaebischer-albverein.de schreiben.

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Zustand des Waldes besorgniserregend

Am 21. März ist Tag des Waldes. Grund, sich einmal mehr mit dem Zustand der Wälder in Baden-Württemberg zu beschäftigen. Naturschutzwart Manfred Hagen vom Schwäbischen Albverein jedenfalls ist alarmiert: „Wir müssen endlich weg von Monokulturen hin zu naturnahen Mischwäldern.“

   

Weg von Monokulturen, hin zu naturnahen Mischwäldern

Baden-Württemberg zählt mit rund 14.000 Quadratkilometer Wald zu den waldreichsten Bundesländern in Deutschland. Das entspricht gut 38 Prozent der Landesfläche. Im Waldzustandsbericht der Landesregierung für 2019 werden 43 Prozent davon als „stark geschädigt“ eingestuft. Monokulturen sind besonders anfällig bei Stürmen und Schädlingsbefall. Die zunehmende Trockenheit bedingt durch den Klimawandel werten Wissenschaftler zudem ein deutliches Signal dafür, dass es mehr Vielfalt braucht.

Erhöhte Vorsicht beim Aufenthalt in Wäldern nötig

Was bedeutet das für Wanderer? Zum einen, dass sie künftig vorsichtiger sein müssen beim Waldspaziergang. Die vielen Stürme in den vergangenen Wochen und der starke Borkenkäferbefall bedingt durch zwei sehr trockene und heiße Sommer haben auch den Wälder in Baden-Württemberg stark zu schaffen gemacht. Aufgrund der Vorschädigung vieler Bäume sei mit Brüchen zu rechnen, warnt Albereinspräsident Hans-Ulrich Rauchfuß. Zum anderen gebe es Beeinträchtigung beim Zugang zu Wanderwegen aufgrund von verstärkte Waldarbeiten und Umforstungsmaßnahmen.

Naturschutzbeauftragter Manfred Hagen fordert von Wanderern und Erholungssuchenden außerdem, ihre Sichtweise auf den Wald zu überprüfen. Hierzulande hätten die Menschen gerne einen „aufgeräumten Wald“ oder einen Park. Gesunde, naturnahe Wälder sind aber unordentlich. „Es gibt dann eben auch Dickicht oder herumliegende Äste“, betont er.

Artenrückgang auch in den Wäldern alarmierend

Besonders besorgt ist Manfred Hagen über den Rückgang von Insektenarten in den hiesigen Wäldern. „Bisher dachte man immer, das Artensterben betreffe die Wälder weniger als Wiesen und Ackerflächen“, sagt er. Dem sei allerdings nicht so. Hagen verweist auf eine Studie zum Artensterben, die die Technische Universität München hat im vergangenen Herbst veröffentlicht hat. Dafür seien unter anderem auch Flächen auf der Schwäbischen Alb untersucht worden. Das Ergebnis ist erschreckend: Die Biomasse an Insekten in den Wäldern ist seit 2009 um 41 Prozent zurückgegangen, die Zahl der Arten um 36 Prozent. „Es besteht dringender Handlungsbedarf!“, betont Hagen und widerholt die Forderung, die Naturschutzverbände schon seit längerem stellen: „Wir brauchen ein Umdenken in der Forstwirtschaft.“

Weitere Informationen:

Frauen wandern anders

Achtsames Wandern, Kräutertouren und Kartenlesen für Frauen – der Schwäbische Albverein stellt zum Weltfrauentag sein diesjähriges FrauenSpecial vor

Frauen interessieren sich oft für die Kleinigkeiten am Wegesrand. Hier eine Küchenschelle. Foto: Katharina Heine

Wanderungen nur für Frauen? Ist das nicht sexistisch Männern gegenüber? Regine Erb muss bei der Frage lachen. „Nein, natürlich nicht“, sagt die Wanderführerin. Sie sieht das ganz pragmatisch: Männer dürften ja auch ohne Frauen wandern. Sie findet die Atmosphäre in reinen Frauengruppen sehr entspannt und genießt es, ohne Leistungsdruck unterwegs zu sein. Deshalb bietet sie im Rahmen des FrauenSpecial des Schwäbischen Abvereins geführte Touren nur für Frauen an.

Programm „Frauen naturverliebt 2020“

Insgesamt zehn Frauen-Wanderungen finden sich im Programm „Frauen naturverliebt 2020“ des Schwäbische Albverein. Den Auftakt macht Regine Erb in Kohlberg am Samstag, 14. März. Sie hat bewusst den Termin kurz nach dem Internationalen Frauentag (8. März) gewählt. Bei ihrer Tour geht es um Wandern und Entspannen. Meditieren in der Natur, ein Stück alleine und schweigend gehen, kleinere Entspannungsübungen am Wegesrand – Regine Erb kommt vom Gesundheitswandern und flicht deshalb gerne derlei Elemente in ihre geführten Wanderungen mit ein. „Man bekommt so eine andere Wahrnehmung von sich und seiner Umgebung, spürt seine Füße, die jeden Tag Schwerstarbeit leisten, aber kaum beachtet werden“, sagt sie.

Frauengeschichten und Kräuterwanderungen

Karin Kunz, Wanderreferentin beim Albverein und Geschäftsführerin der Heimat- und Wanderakademie, berichtet, dass Frauen sich ihrer Erfahrung nach oft für die Kleinigkeiten am Wegesrand wie Blumen oder Schmetterlinge interessieren. „Außerdem sind sie häufig weniger an Leistung interessiert.“ Deshalb werde bei den Frauenwanderungen viel Wert auf Achtsamkeit in der freien Natur gelegt. Ein weiterer Schwerpunkt des Programms sind Exkursionen, bei denen Geschichten und Schicksale von Landfrauen auf der Alb im Mittelpunkt stehen. Beliebt sind zudem Touren, bei denen Kräuter gesammelt und anschließend zu leckeren kleinen Happen verarbeitet werden, berichtet Kunz.

Allein in der Pampa

Und manches Klischee deckt sich dann auch mit der Erfahrung: „Bei der Ausbildung an Karte und Kompass haben wir zudem festgestellt, dass viele Frauen einen anderen Zugang zu Orientierung und topografischen Karten haben als Männer“, erklärt Karin Kunz. Deshalb habe man das Seminar „Allein in der Pampa – Karten lesen für Anfängerinnen“ mit ins Programm genommen.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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FÖJ beim Schwäbischen Albverein – Jetzt bewerben!

Draußen sein bei Wind und Wetter, sich dreckig machen und lernen, eine Motorsäge zu bedienen – so sieht das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) beim Schwäbischen Albverein aus. Oder? Ja, und doch bietet es noch viel mehr: nämlich tätigen Einsatz für den Natur- und Artenschutz. Jetzt bewerben!

Für den Schwäbischen Albverein im Einsatz: Unsere FÖJler Luis Hafner (links) und Enno Thomsen. Foto: Schwäbischer Albverein / Dilg

Enno Thomsen und Luis Haffner sind seit 1. September2019 als FÖJler für den Schwäbischen Albverein im Einsatz. Sie wollten nach dem Schulabschluss etwas Praktisches tun, draußen sein und sich für den Naturschutz einsetzen. Beim Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins sind sie deshalb genau richtig.

Einsatz mit „schwerem“ Gerät

Immer montags geht es nach einigen Besprechungen und etwas Papierkram los in die Natur. Gemeinsam mit dem drei weiteren Kollegen des hauptamtlichen Landschaftspflegetrupps sind Enno und Luis die ganze Woche über im Einsatz. Sie pflegen Hecken, schneiden Obstbäume zu, halten Wacholderheiden frei von Bewuchs, mähen Wiesen. Dafür haben sie den Umgang mit „schwerem“ Gerät gelernt, wie mit einem Freischneider oder der Motorsäge. Im Naturschutzgebiet Schopflocher Moor bekamen sie mit einem Rückepferd einen vierbeinigen Helfer.

Enno schätzt die Abwechslung: „Jeder Einsatzort ist anders. Man muss sich immer wieder auf neue Situationen einstellen“, sagt er. Übernachtet wird in der Nähe des Arbeitsgebiets in Wanderheimen oder Jugendherbergen. Am Wochenende steht den FÖJlern eine kleine Wohnung in der Hauptgeschäftsstelle des Albvereins in Stuttgart zur Verfügung.

Landschaftsschutz ganz praktisch

„Mit den Landschaftspflegemaßnahmen erhalten wir wertvolle Kulturlandschaften auf der Schwäbischen Alb“, erklärt Katharina Heine, Naturschutzreferentin beim Schwäbischen Albverein. Etwa die Wacholderheiden – offene Flächen, die über Jahrhunderte durch Beweidung entstanden seien. Dort gebe es eine ganz besondere Fauna und Flora wie die stachelige Silberdistel, den Wacholder oder verschiedene Enzianarten. „Wenn die dann im Frühjahr oder Sommer blühen, dann zeigt sich für die FÖJler, was sie mit ihrem Einsatz bei Wind, Wetter und winterlichen Temperaturen erreicht haben“, so Heine.

Wintereinsatz im Schopflocher Moor, Foto: Luis Hafner

Neben den Arbeitseinsätzen in Natur- und Landschaftsschutzgebieten nehmen die FÖJler außerdem an verschiedenen Seminaren und Lehrgängen teil, etwa einem Motorsägen-Lehrgang oder Workshops zu Natur- und Artenschutzthemen, und lernen Pflanzen zu bestimmen.

„Man darf kein Problem damit haben, sich dreckig zu machen“

Was müssen FÖJler mitbringen für die Arbeit beim Schwäbischen Albverein? „Man darf kein Problem damit haben, sich dreckig zu machen“, erklärt Luis lachend und weist auf seine fleckige Arbeitshose. „Außerdem sollte man gerne körperlich arbeiten und Lust darauf haben, bei jedem Wetter draußen zu sein“, listet Enno wichtige „Einstellungsvoraussetzungen“ auf. Und Humor, der dürfe auch nicht fehlen.

Noch haben Luis und Enno ein halbes Jahr beim Schwäbischen Albverein vor sich. Es bleibt also noch Zeit, sich über den weiteren Lebensweg Gedanken zu machen. „Bei der Arbeit draußen, lernt man sich durchzubeißen, auch wenn man mal müde ist oder grad keine Lust hat“, erklärt Luis. Das werde ihm sicher später im Berufsleben zugutekommen. Er plant eine Karriere als Fotodesigner. „Ich weiß noch nicht so genau, was ich danach machen will“, sagt Enno. Dass er nicht immer drin vor Computern hocken will, da ist er sich allerdings sicher.

Interessiert an einem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) beim Schwäbischen Albverein? Dann bewerbt Euch hier.

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Wandersaison 2020 eröffnet

Der Schwäbische Albverein stellt seine Wanderprogramme für dieses Jahr vor und eröffnet damit die Wandersaison 2020. Im Interview berichtet Wanderreferentin Karin Kunz über neue Angebote wie wandern for future, bewährte Wanderführer und was Achtsamkeit mit dem Wandern zu tun hat.

Was gibt es Neues beim Schwäbischen Albverein in der Wandersaison 2020?

Karin Kunz: Wir greifen die Themen Achtsamkeit und spirituelles Wandern auf. Das bewegt viele Menschen und eben auch einige unserer Wanderführer, die spirituelle Elemente in ihr Angebot integrieren. Das können etwa kurze Pausen an einem schönen Baum oder an einer Kapelle oder Wegmarke sein, an der Wanderführer oder die Wanderführerin kurze spirituelle Impulse gibt oder Entspannungsübungen anbietet. Oder es wird ein Stück schweigend gewandert. Es geht darum, sich selbst und seine Umgebung wahrzunehmen und nicht einfach nur Kilometer zu machen. Für eher kirchlich geprägte Menschen bieten wir auch Pilger-Wanderungen auf dem Martinusweg an. Außerdem greifen wir dieses Jahr verstärkt die Themen Klimawandel und Naturschutz auf.

Wie muss man sich das vorstellen?

Kunz: Unter dem Motto wandern for future bieten wir Themenwanderungen zum Natur- und Klimaschutz an. Der Schwäbische Albverein ist ja ein nicht nur ein Wanderverband, sondern betreibt auch sehr viel Naturschutzarbeit. Bei uns gibt es also Menschen mit viel Fachwissen zum Artenschutz und zur Biodiversität. Außerdem haben wir in unseren Reihen viele ältere Mitglieder und Wanderführer, die früher aus der Not heraus viel nachhaltiger gelebt haben als die Generation jetzt. Damals gab es halt weniger und man musste haushalten. Diese Leute wollen wir mit allen Interessierten und eben auch mit jungen Menschen zusammenbringen, die das politische Bewusstsein haben und sich für Klimaschutz einsetzen.

Wie laufen diese Wanderungen „for future“ ab?

Kunz: Das ist ganz unterschiedlich. Im April gibt es beispielsweise eine kulinarische Tour zu einer Streuobstwiese. Dort erfahren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, warum diese aus ökologischer Sicht so wertvoll ist und welche Pflanzen und Tiere dort wohnen. Im Anschluss gibt es eine Einkehr mit Birnenaperitif und ein regionales Vesper. Dann gibt es etwa eine nachhaltige Stadtführung hier in Stuttgart, eine Tour zu einem Hersteller für Blumenwiesensaatgut. Und der Reutlinger Oberbürgermeister, Thomas Keck, unser Vizepräsident bietet im Mai anlässlich der Nachhaltigkeitstage Baden-Württemberg einen Tour in Reutlingen an, wo es um die Bedeutung von Bäumen in der Stadt geht. Dazu gibt es eine Baumpflanzung. Das sind nur einige Beispiele für wandern for future.

Was gibt es an Bewährtem im Wanderprogramm 2020?

Kunz: Wir bieten auch in diesem Jahr wieder eine bunte Mischung an Wanderungen für alle Altersgruppen an – von gemütlichen Touren bis Weitwanderungen. Das kommt immer gut an. Zum Bewährten gehören auch einige sehr engagierte und etablierte Wanderführerinnen und Wanderführer, die schon seit Jahren immer wieder auch neue interessante und gut organisierte Touren anbieten. Und auch das Ü30-Wandern ist weiterhin sehr beliebt.

Seit vier Jahren gibt dieses spezielles Programm für die Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahre –Warum?

Kunz: Die Wanderungen unterscheiden sich gar nicht so sehr von unseren anderen Programmen. Es gibt auch hier Genusswanderungen und lange, sportliche Touren. Aber 30-Jährige haben halt ganz andere Gesprächsthemen als 60-Jährige, ihre Lebenswelt und Art der Kommunikation sind eine andere. Es gibt auch viele jüngere Singles, die gerne dort mitwandern. Als Besonderheit kommt zu machen Wandertouren für diese Altersgruppe ein sportliches Event oben drauf, etwa Bogenschießen und Stand Up-Paddling.

Was liegt Ihnen persönlich in der Wandersaison 2020 besonders am Herzen?

Kunz: Ich bin tatsächlich sehr gespannt, wie wandern for future laufen wird und ob wir es schaffen, mehr zu vermitteln als den Spaß am Wandern. Ich wünsche mir, dass wir Impulse geben können für eine nachhaltige Lebensweise im Alltag.

Mehr über die Wanderangebote des Schwäbischen Albvereins erfahren Sie hier.

Karin Kunz ist Wanderreferentin des Schwäbischen Albvereins sowie Geschäftsführerin der Heimat- und Wanderakademie Baden-Württemberg.

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Moorlandschaften wichtig für den Klimaschutz

Thema Naturschutzaktivitäten Artikel 1 von 1

Schwäbischer Albverein weist zum Welttag der Feuchtgebiete am 2. Februar auf die Bedeutung von Mooren und Feuchtwiesen für den Klima- und Artenschutz hin. Mit dem Naturschutzgebiet Schopflocher Moor besitzt und pflegt der Albverein das einzige Hochmoor der Schwäbischen Alb. Von einem Schwellenweg aus können interessierten Besucherinnen und Besuchern die Pflanzen und Tierwelt im Moor beobachten.

Das Schopflocher Moor ist das einzige Hochmoor der Schwäbischen Alb. Fotos: Katharina Heine

Anlässlich des Welttags der Feuchtgebiete am 2. Februar fordert der Schwäbische Albverein mehr Engagement zum Schutz von Mooren und Feuchtwiesen. „Intakte Moorlandschaften sind sehr wichtig für den Klimaschutz. Sie binden CO2 aus der Luft und wirken dadurch wie riesige Kohlenstoffspeicher“, erklärt Katharina Heine, Naturschutzreferentin des Schwäbischen Albvereins. Außerdem seien Feuchtgebiete wichtige Lebensräume für Pflanzen und Tiere.

Pflege und Wiedervernässung des Naturschutzgebiets Schopflocher Moor

Der Schwäbische Albverein besitzt wesentliche Teile des Naturschutzgebiets Schopflocher Moor, dem einzigen Hochmoor der Schwäbischen Alb. Das Moor und die angrenzenden Feuchtwiesen stehen seit 1942 unter Naturschutz. Die Fläche ist 75 Hektar groß. Von einem Schwellenweg aus können interessierten Besucherinnen und Besuchern die Pflanzen und Tierwelt im Moor beobachten.

Unter anderem wächst dort der Fieberklee, die Blume des Jahres 2020.

„Der Erwerb von Grundbesitz für Naturschutzzwecke hat sich auch im Fall des Schopflocher Moors bewährt“, berichtet Katharina Heine. So könne der Schutz des sensiblen Gebiets gewährleistet werden. Der Schwäbische Albverein habe in den vergangenen Jahren intensiv an einer Wiedervernässung des Moors gearbeitet, erklärt Heine. Der Landschaftspflegetrupp des Vereins verschließe dafür ehemalige Entwässerungsgräben mit Holzbohlen, um wieder mehr Wasser im Naturschutzgebiet zu halten. „Das ist besonders wichtig in Zeiten des Klimawandels. Das Schopflocher Moor ist ein Hochmoor und damit von Niederschlägen abhängig“, so Heine weiter. „Das Ökosystem reagiert deshalb besonders auf den Temperaturanstieg und die Trockenheit, wie wir sie in den vergangenen Sommern erlebt haben.“

Vierbeinige Unterstützung bei den Pflegemaßnahmen.

Ehrenamtliche unterstützen Pflegearbeiten

In Zusammenarbeit mit dem Naturschutzzentrum Schopflocher Moor führt der Landschaftspflegetrupp des Schwäbischen Albvereins zudem regelmäßig Pflegearbeiten im Naturschutzgebiet durch, um die Verbuschung des Moores zu verhindern. Dabei wird der Trupp ein- bis zweimal pro Jahr von ehrenamtlichen Helfern und einem sogenannten Rückepferd unterstützt. Mit dem Pferd werden Stammholz und Reisig aus dem Naturschutzgebiet abtransportiert. Im Oktober 2019 haben sich über 70 Ehrenamtliche an dem Landschaftspflegetag beteiligt.

Welttag erinnert an Ramsar-Konvention zum Schutz von Feuchtgebieten

Den Welttag der Feuchtgebiete gibt es seit 1997. Er bezieht sich auf die Unterzeichnung des Übereinkommens zum Schutz von Feuchtgebieten, auch Ramsar-Konvention genannt. Dieses von der UNESCO angestoßene Übereinkommen wurde am 2. Februar 1971 in der iranischen Stadt Ramsar unterzeichnet und ist die älteste internationale Konvention, die sich mit dem Erhalt und der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen beschäftigt.

Weitere Informationen zum Schopflocher Moor
https://natur-umwelt.albverein.net/
www.naturschutzzentrum-schopfloch.de

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Von der Viehweide zum Urlaubsziel

Wie hat sich der Blick auf die Alpen über die Zeitepochen hinweg verändert? Der Professor für Kulturantropologie und Entnologie an der Universität Freiburg, Dr. Werner Mezger, beleuchtete in seinem Vortrag „Die Alpen als Kulturraum“ am Donnerstag, 30. Januar, in der Stadthalle Plochingen diese Frage.

Zunächst wurden die Berge als unüberwindliche Barriere wahrgenommen. In der Romantik idealisierte man die Schönheit der Natur. Heute gelten die Aplen für viele als angesagtes Sportgerät. Die Menschen hätten die Alpen geformt, erklärte Mezger.

Senner, Almabtrieb, Schwabenkinder und Söldner

Die extremen Lebensbedingungen hätten stark dazu beigetragen, dass die Alpenbewohner ungeheure kulturelle Leistungen hervorgebracht haben, die in unzähligen Mythen und Sagen beschrieben sind. Das Bild des Schweizer Senners, die kulturellen Feste wie etwa der Almabtrieb festigten die Identität der Alpenbewohner und halten die alten Überlieferungen lebendig.

Ein eher unrühmlicher, ja trauriger Teil der Geschichte sind die Schicksale der Schwabenkinder, die aus ärmlichen Gebirgsregionen zum Arbeiten ins reiche Oberschwaben geschickt wurden oder die der Söldner, die sich zum Kriegsdienst verkauft haben.

Urlaubsregion Alpen

Der beginnende Tourismus im 19. Jahrhundert hingegen hatte einen wesentlichen Anteil an der Weiterentwicklung der Alpenregion – von der Viehweide zur Urlaubsziel. Mezger thematisierte nicht nur diese Erfolgsgeschichte, sondern auch die daraus entstehenden Probleme. „Wussten Sie, dass es in 2.000 m Höhe 80 Jahre dauert, bis die Grasnarbe, die beim Skisport oder durch Viehtritt zerstört wird, wieder nachwächst?“, fragte er

Die Alpen – eine Wanderregion, die den meisten der etwa 150 Zuhörerinnen und Zuhörer gut bekannt ist. Prof. Dr. Werner Mezger eröffnete in seinem Vortrag neue Blicke auf die Berge, verstand es wohlbekannte Fakten in einen neuen, größeren Zusammenhang zu stellen.

Karin Kunz

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Konfliktmanagement-Seminar: Jetzt anmelden!

Am Samstag, 15. Februar, findet das Seminar „Konfliktmanagement und Verhaltenstraining“ statt. Noch sind Plätze frei!

Der Workshop richtet sich speziell an haupt- und ehrenamtliche Naturschützern oder anderen Ordnungsdiensten, die mit Naturbesuchern in Kontakt kommen. Ziel des Workshops ist, das eigene Verhalten und das Verhalten anderer verstehen zu lernen und in Konfliktsituationen, die bei Begegnungen leider immer wieder vorkommen, angemessen auf sein Gegenüber zu reagieren.

Sie lernen, Konfliktsituationen zu erkennen und zu analysieren und die eigenen Wahrnehmung und Bewertung der jeweiligen Situation zu hinterfragen. Sie üben verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten, um schwierige Gesprächssituationen besser zu bewältigen. Außerdem beschäftigen Sie sich mit Ihrem Umgang mit Stress und Belastung sowie mit Möglichkeiten der Bewältigung.

Anmeldeschluss ist der 07. Februar 2020.

Ort: Geschäftsstelle des Schwäbischen Heimatbunds, Weberstraße 2, in Stuttgart
Dauer: 10 bis ca. 17 Uhr
Kosten: für Naturschutzwarte kostenlos, sonst 25 €
Leitung: Detlef Behnke (Erster Polizeihauptkommissar a.D.)
Rückfragen und Anmeldung: Katharina Heine, 0711 22585-14,

An dieser Veranstaltung können max. 20 Personen teilnehmen.

 

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